Ein Beitrag von Frau Mag. Tina Dangl
“Der Leuchtturm sind Sie und die vielen Wellen sind die unzähligen Regelungen zum Arbeitszeitrecht. Es ist Ihre Aufgabe und zugleich die Herausforderung dabei, die Regeln zu verstehen und umzusetzen ohne dabei unterzugehen — wie ein Leuchtturm eben.”
Mit diesem Satz eröffneten Herr Dr. Wolf und Herr Dr. Jöst (beide Anwälte bei CMS Reich-Rohrwig) das Business-Breakfast zum Thema Arbeitszeit.
Die darauffolgenden 90 Minuten brachten einige sehr interessante Erkenntnisse.
Arbeitszeit als “Hopp-oder-Tropp”-Begriff
Entweder man arbeitet oder man hat Freizeit… Was auf den ersten Blick völlig logisch erscheint, ist auf den 2. Blick dann gleich gar nicht mehr so einfach.
Denken Sie mal kurz über folgende Situationen nach:
Schon anhand dieser beiden kleinen Szenarien lässt sich erkennen, dass die Abgrenzung zwischen Arbeitszeit und Freizeit oft gar nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Moderne Arbeit erfordert moderne Arbeitzeitmodelle
Das Arbeitszeitgesetz gibt uns nur wenige Arbeitszeitmodelle an die Hand, die es uns ermöglichen, auf die Bedürfnisse von Arbeitgebern und Arbeitnehmern einzugehen:
Es gilt also, innerhalb dieser Arbeitszeitmodelle, Wege (und ich meine damit legale Wege 😉 ) zu finden, die es ermöglichen, die modernen Arbeitszeitformen abzubilden.
Dr. Jöst hat in seinem Vortrag zwei mögliche Wege angesprochen:
1. Raus aus der “CC-Falle”
“Wir sind täglich einige Zeit damit beschäftigt, Infos loszuwerden, die wir eigentlich gar nicht haben wollten und dann fehlt uns die Zeit dafür, die Infos zu bekommen, die wir tatsächlich benötigen” (Dr. Jöst)
Wir bekommen tagtäglich eine große Anzahl an E‑Mails. Viele davon erhalten wir nicht als direkter Adressat, sondern lediglich in CC, sodass der Absender sicher gehen kann, dass alle Personen, die mit dem Thema in irgendeiner Weise zu tun haben, über dieses Thema auch informiert sind. Wir müssen damit aber über jedes Mail zumindest einmal lesen, um dann eine Entscheidung zu treffen: “Weg damit” oder “ablegen” oder “doch antworten”.…
Entscheiden wir uns für das “doch antworten”, geraten wir aus der passiven CC-Rolle in die aktive Sender-Empfänger-Rolle und schon haben wir ein Thema, das uns vielleicht nur peripher betroffen hat, zu “unserem” Thema gemacht.
Dr. Jöst spricht hier von “vergeudeter Arbeitszeit durch zu viel Kommunikation” und empfiehlt, die Kommunikationsprozesse zu überdenken. Da könne man schon einiges an Arbeitszeit einsparen ohne überhaupt rechtlich tätig werden zu müssen.
2. Die “Kommen” und “Gehen”-Falle
Die meisten von uns kennen das eingangs erwähnte Szenario: Man hat ein Firmen-Handy und selbst in der Freizeit: Wenn es klingelt, dann schaut man schnell mal. Hat man gerade Zeit, antwortet man auch mal schnell auf ein Mail (hoffentlich nicht, hinter dem Steuer — siehe dazu die Initiative “Ich bin kein Smartloch” des Ö3). Sind diese 5 Minuten, die Sie da für das betriebliche Email aufwenden Arbeitszeit?
“Ja klar!” meint Dr. Jöst und weist damit auf die Schwierigkeit hin, mit Zeiterfassungssystemen, die lediglich das “Kommen” und “Gehen” erfassen, die Arbeitszeit richtig abzubilden.
Als möglichen Ausweg zeigt er den Weg der Saldenaufzeichnung auf. Darf der Arbeitnehmer die Lage der Arbeitszeit und den Arbeitsort überwiegend (Dr. Jöst meint, das wäre wohl so bei ca. 2/3, es werden auch andere Ansichten vertreten) selbst bestimmen, ist die vereinfachte Arbeitszeitaufzeichnung — in Form einer reinen Saldenaufzeichnung — möglich. Damit könnte man mobile working (also das Arbeiten am Firmen-Handy) durchaus abbilden. Es reiche nämlich, wenn am Ende des Tages die Dauer der Arbeitszeit aufgeschrieben würde.
Die überwiegende Selbsteinteilung der Arbeitszeit setzt das dementsprechende Arbeitszeitmodell im Betrieb voraus: Gleitzeit zum Beispiel bietet dafür eine gute Grundlage.
Haben Sie in Ihrem Unternehmen auch arbeitsrechtliche Themen, die Sie mit Experten gemeinsam professionell lösen wollen?
Dann habe ich eine gute Nachricht für Sie:
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Dr. Jöst unterstützt Sie auf arbeitsrechtlicher Seite, die Bedürfnisse des Unternehmens perfekt an die rechtlichen Rahmenbedingungen anzupassen und wir unterstützen Sie in allen abgabenrechtlichen Themen zum Arbeitszeitrecht. Gemeinsam können wir Sie daher dabei unterstützen, das Arbeitszeitthema in Ihrem Unternehmen in den Griff zu bekommen, sodass Ihr Leuchtturm sämtlichen “Wellen” standhält.
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MD