Was hat ein Fussballspiel mit einer Lohnsteuerprüfung zu tun?
Mehr als Sie glauben!
Unterhalten sich Personalleiter über ihre täglichen Herausforderungen, dann löst das Wort Lohnsteuerprüfung (GPLA) jedenfalls keinen Glückshormonstau aus.
Mein Seminar „Wenn der Prüfer kommt – Lohnabgabenprüfungen schnell & problemlos abwickeln“ beginne ich mit folgender Frage:
Ein Fußballspiel findet ohne Schiedsrichter statt – Wie lange werden sich die Spieler selbstdiszipliniert an die Spielregeln halten?
Ich fürchte: Nicht sehr lange.

Wie lange werden Unternehmen die Steuerspielregeln einhalten (keine Schwarzarbeiter beschäftigen, keine Fahrtenbücher „türken“ etc), wenn es keine „Schiedsrichter“ (= Prüfer) gibt, die kontrollieren, ob die Steuerspielregeln auch eingehalten werden?
GPLA-Prüfer sind genauso wichtig für die Wirtschaft, wie Schiedsrichter für ein Fußballspiel, denn sie verhindern, dass sich „Falschspieler“, Outlaws und Regelverweigerer Wettbewerbsvorteile erschwindeln.

Daher die erste Erkenntnis:
Auch wenn Schiedsrichter/GPLA-Prüfer keinen Sympathiewettbewerb gewinnen werden, sie haben eine wichtige Aufgabe.
ABER: Schiedsrichter und GPLA-Prüfer sind auch nur Menschen und bei Ihrer Tätigkeit vom Umfeld und den Rahmenbedingungen abhängig.
Wenn ein hochrangiger Sektions-Chef im BMF in einem Vortrag sinngemäß sagt: Steuern können wir nicht mehr erhöhen, daher müssen wir bei den Abgabenprüfungen und Strafen mehr Einnahmen für den Staat erzielen, dann darf man sich nicht wundern, wenn der ‒ bisher geringe ‒ Anteil an SURMs innerhalb der Prüfer zunimmt.
Immer dann, wenn beim Fußball der Ruf nach mehr Schutz für spielgestaltende Spieler ertönt, fühlen sich einige Schiedsrichter bemüßigt, mehr gelbe und rote Karten zu verteilen – Warum sollen GPLA-Prüfer auf „Mehrergebnis-Eintreibungszurufe“ aus dem BMF anders reagieren?
Gott sei Dank überwiegt die Anzahl jener Prüfer, die ihr Rollenverständnis so umschreiben:
- Wir überprüfen die Einhaltung der Abrechnungs-Spielregeln. Hält sich das geprüfte Unternehmen an diese, dann sind wir zufrieden, denn so soll es sein.
- Hat das Unternehmen Fehler gemacht, dann korrigieren wir aufgrund unseres Expertenwissens diese, unabhängig davon, ob der Fehler zu mehr oder weniger Lohnabgaben führt.
- Das intensive Suchen nach Mehrergebnissen ähnlich einem nach Trüffel buddelnden Trüffelschwein ist nicht unsere Aufgabe, auch wenn die Politik und davon beeinflusst hochrangige BMF-Vertreter uns gerne wie Junkies zu dieser „Mehrergebnis Suchen-Droge“ verführen möchten.
Übrigens: SURM bezieht sich auf eine ‒ leider wachsende ‒ Prüferrandgruppe und heißt: Sucht Unermüdlich und Rücksichtslos nach Mehrergebnissen.
Meine konkrete Erfahrung zeigt – das Prüfklima und das Verhältnis Prüfer zu Unternehmen wird immer rauer.
Sie lesen meinen ersten Beitrag im neuen Blog, wo ich primär einen kleinen ‒ mediativen ‒ Beitrag leisten möchte, die „guten alten Prüfungszeiten“ wiederzubeleben.
Themen in diesem Blog werden ua sein:

Ich werde über positive und negative Erfahrungsberichte mit GPLA-Prüfungen berichten, um die große Anzahl korrekt prüfender GPLA-Prüfer zu stärken, damit sich diese nicht in einen SURM verwandeln.

Ich stelle meinen Blog unter das Motto:
SURM ⇒ Nein Danke
Fair Play ⇒ Ja, bitte
Blogbeiträge schreibe ich je nach Anlass, daher unregelmäßig. Ich freue mich auch auf Ihre Kommentare, auf Ihre Schilderungen über positiv abgelaufene Prüfungen aber auch über Begegnungen mit einem SURM.
Informieren Sie Kolleginnen, Kollegen, Intessenvertreter, Mitglieder in HR Circle und all jene, für die dieser Blog interessant sein könnte, dass es diese Blog gibt und sie diesen gerne abonnieren können.